Montag, 24. März 2008

Besitzen Sie einen freien Willen?

Auf der Homepage der Zeit ist ein interessanter Artikel erschienen, indem der Gehirnforscher Gerhard Roth über den freien Willen bei Menschen und der Schwierigkeit, gewohntes Verhalten zu ändern, spricht. Wer vom Artikel „Wie man gerne aufsteht“ begeistert ist, sollte unbedingt hier mal einen Blick rein werfen. So heißt es zum Beispiel in dem Interview:


„Die Entscheidung zwischen Aufstehen und Liegenbleiben ist natürlich ein Kampf. Wie schwer der ist, bedingen zum größeren Teil die Gene und das Temperament, zum kleineren die Erfahrungen. Es gibt Menschen, die trainieren jahrelang das Frühaufstehen, aber ohne großen Erfolg.“


Auch die Methode, allein durch die eigene Vorstellungskraft Motivation freizusetzen, wird angeschnitten:


„Nein. Was Sie dagegen tun können: Bewusst Emotionen wachrufen. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Chef tobt, wenn Sie den Termin absagen. Machen Sie sich also selber Angst. Emotionen lassen sich nur durch Emotionen bekämpfen.“


Warum dieses „bewusste Emotionen wachrufen“ in Wirklichkeit gar nicht so bewusst ist, erfahren Sie auch im Artikel.


Übrigens: Ich bitte zu entschuldigen, dass ich in den letzten Tagen wenig aktiv war. Durch die Feiertage und dem Abistress, in dem ich mich außerdem befinde, fehlte mir einfach die Zeit. Ich muss jedoch sagen, dass die Besucherzahlen und Werbeklicks in dieser Zeit ein erstaunlich hohes Niveau hatten. Vielleicht sollte ich in Zukunft einfach gar nichts mehr schreiben ;).

Montag, 17. März 2008

Mehr Produktivität im Homeoffice

Von zu Hause aus Geld verdienen – was für viele wie ein Traum klingt, kann schnell zum Alptraum werden. Nämlich dann, wenn die gewohnten Strukturen vom Arbeitsplatz fehlen. Nicht selten übernimmt der innere Schweinehund dann die Kontrolle und tut alles, nur nicht arbeiten. Wie Sie solchen Gefahren entgegenwirken können, um möglichst effektiv zu arbeiten, dem hat sich Jochen Mai angenommen. In umfangreichen 42 Tipps hilft Ihnen der Beitrag dabei, Ihre Produktivität zu steigern und gibt gleichzeitig interessante Anregungen zur Gestaltung des eigenen Homeoffice. Auch das Risiko, durch die ständige Arbeit zu Hause zu vereinsamen, wird besprochen. Ein Artikel, der sich nicht nur lohnt, wenn man häufig beruflich zu Hause zu tun hat, sondern auch für alle, die ihre privaten Arbeitsbedingungen verbessern wollen.

Unter anderem heißt es:


„Deklarieren Sie spezielle Tage. Um Ihrer freien Zeiteinteilung mehr Struktur zu verleihen, können Sie bestimmte Wochentage speziellen Aufgaben widmen, etwa: dienstags immer wichtige Kunden anrufen, mittwochs mit Kollegen essen gehen, freitags die Ablage ausmisten. Das Prinzip lässt sich auch auf angenehme Aufgaben übertragen. So haben Sie jeden Tag etwas, auf das Sie sich freuen können.


Gehen Sie auch mental auf die Arbeit. Kleiden Sie sich auch zuhause wie fürs Büro: kein Pyjama, geduscht, rasiert, frisiert – und ziehen Sie Schuhe an!


Separieren Sie die Zimmer. Es sollte eine deutliche Grenze zwischen Ihrem Arbeitszimmer und dem Rest der Wohnung geben. Etwa eine Tür, die Sie auch schließen können, wenn Sie nicht gestört werden wollen. Nur so wird für Sie psychologisch, aber auch für den Rest der Familie sichtbar, dass Sie ab sofort „auf der Arbeit“ sind.


Loben Sie sich. Gerade einsame Heimarbeiter, denen der Zuspruch durch Kollegen fehlt, leiden unter mangelndem Lob. Fehlen solche positiven Rückmeldungen, tendieren Menschen dazu, aufzugeben. Umgekehrt wirkt Wertschätzung enorm positiv, wie etwa Albert Bandura, Psychologie-Professor an der Stanford-Universität, nachwies: Gelobte sind motivierter, stecken sich höhere Ziele, fühlen sich diesen stärker verpflichtet, teilweise unterstellen sie sich sogar bessere Fähigkeiten, was wiederum ihre Leistungskraft verbessert.“

Sonntag, 16. März 2008

Die 72-Stunden-Regel

Hand aufs Herz: viele von Ihren Ideen und Visionen haben Sie lange vor sich hergeschoben, und letztendlich nie verwirklicht. Sie waren vielleicht davon völlig begeistert und sich sicher, dass Sie es auf jeden Fall machen werden. Doch schon nach ein paar Wochen haben Sie kaum noch daran gedacht und schon wieder ganz neue, weltbewegende Pläne im Kopf gehabt. Aber natürlich werden Sie das alles noch nachholen. Da sind Sie sich sicher! Oder auch nicht...


Wenn Sie etwas wirklich anpacken wollen, orientieren Sie sich am besten an der 72-Stunden-Regel. Sie besagt, dass wenn wir nicht innerhalb von 72 Stunden mit einem Plan beginnen, die Chance, dass er tatsächlich noch realisiert wird, auf 1% sinkt. Das heißt, dass wenn Sie nach 72 Stunden immer noch nicht mit dem Projekt begonnen haben, Sie es wahrscheinlich auch nicht mehr tun werden.


Der erste Schritt ist also der wichtigste. Zögern Sie nicht, ihn zu gehen! Denn ansonsten reden Sie sich immer wieder ein, dass Sie ja jederzeit noch anfangen können und erstmal alles ordentlich durchplanen müssen. In der Realität scheitern aber die meisten Ziele genau daran: sie werden zu lange geplant. So lange, dass nach all der Planung der ganze Enthusiasmus verflogen ist und die tatsächliche Realisierung des Projektes eingestellt wird.


Das soll nicht heißen, dass Sie bei allen Zielen und Projekten blind drauf los arbeiten sollen. Eine gute Planung ist immer nötig. Allerdings kann diese Planung auch noch entstehen, wenn Sie den ersten praktischen Schritt schon gesetzt haben. Überlegen Sie sich also eine Richtung und schaffen Sie erste Grundlagen. Konkrete Strukturen werden folgen. Denn erfolgreich ist, wer handelt.

Samstag, 15. März 2008

Kommunikation: Menschen richtig einschätzen

Warum gibt es eigentlich Menschen, die uns schon nach der ersten Begegnung völlig unsympathisch sind? Auch wenn ich es nicht wahrhaben will – und ich denke, da geht es Ihnen ähnlich – kann ich doch manchmal gewisse Vorurteile einfach nicht abstellen. Zwar lasse ich das die betroffene Person nicht spüren, und bin auch sehr schnell dazu bereit, diese Vorurteile abzubauen, aber ganz unvoreingenommen ist man manchmal einfach nicht. Das sieht man schon allein daran, dass der Partner/die Partnerin auffällig selten mit dem Exfreund/der Exfreundin harmoniert. Was man natürlich auch nachvollziehen kann. Die Frage, die sich uns nun aber stellt, lautet: „Wie können wir zu einem so gefestigten Urteil über einen Menschen kommen, den wir nicht einmal ansatzweise kennen?“. Im folgenden möchte ich Ihnen also darlegen, welchen Trick unser Gehirn benutzt, um andere Menschen zu kategorisieren. Auch werde ich Ihnen die Gefahren und die enormen Chancen aufzeigen, die aus diesem Verhalten hervorgehen.

So schätzt unser Gehirn andere ein

Wie kommt unser Gehirn eigentlich dazu, jemanden schon nach der ersten Begegnung in „eine Schublade zu stecken“? Eine Möglichkeit wäre, dass wir das Verhalten und das Gesagte der anderen Person in eine bestimmte Richtung interpretieren und schließlich ein Urteil fällen. „Wenn er davon spricht, dass er sich für Autos interessiert, dann meint er damit, dass er sehr viel Freizeit in dieses Gebiet investiert.“ Das wäre eine Interpretation. Unser Gehirn geht aber noch viel weiter, um jemanden einzuschätzen. „Wenn er davon spricht, dass er sich für Autos interessiert, dann ist er bestimmt jemand, der all sein Geld in sein Auto steckt. Bestimmt hat er einen furchtbar lauten, tiefer gelegten Wagen, mit dem er durch die Stadt fährt um anzugeben. Mit so einem Angeber möchte ich nichts zu tun haben.“ Wir komplettieren unser Wissen, das wir von der Person haben, mit unserer Phantasie. „Wenn er das und das sagt, ist er bestimmt auch so und so.“

Ironischer Weise sind diese Einschätzungen durch uns selbst bestimmt. Unsere Gefühlslage, unsere Erwartungen oder das was wir von dem anderen „gehört haben“ (sein Ruf) beeinflussen unser Urteil maßgeblich. Die Person selbst spielt dabei häufig nur eine untergeordnete Rolle. Selbst die Kleidung die sie trägt, ist weniger ihre „Schuld“, sich selbst als etwas zu kategorisieren, sondern vielmehr Anhaltspunkt für unsere eigenen Gedanken: „Wer so etwas trägt, muss ein Angeber sein.“

Selektion durch unser Gehirn

Umgekehrt sind diese Erwartungen und Gefühle nicht nur ergänzend sonder auch selektiv. Wenn wir jemanden für prahlerisch halten, so sehen wir auch hauptsächlich seine prahlerischen Seiten. Dass er oft auch ein lieber, gutmütiger Mensch ist, blenden wir einfach aus.

Zwei Mechanismen der verfälschten Einschätzung

Friedemann Schulz von Thun unterscheidet zwischen zwei „seelischen Mechanismen“ die zu einer Verfälschung des Bildes führen können:

Projektion
Projektionen sind seelische Vorgänge, die sich unerkannt in uns abspielen. Diese projizieren wir auf den anderen. Oft sind das Gefühle, die wir uns selbst nicht eingestehen wollen und stattdessen beim anderen wiederzufinden. Ironischer Weise ist genau das uns dann beim anderen extrem zuwider.

Hermann Hesse schrieb dazu in „Demian“:

„Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf.“

Übertragung
Bei der Übertragung kommt es ähnlich wie bei der Projektion auch zu einer Verfälschung des Bildes. Allerdings nicht aus uns selbst, sondern aus unseren Erinnerungen. Wenn uns ein Mensch an jemanden von früher erinnert, so löst das Gefühle aus, wie wenn es sich bei der neu kennen gelernten Person um die von früher handeln würde. Wir verhalten uns also so, als wäre es die Person aus der Vergangenheit. Dass die Person uns nur an jemanden erinnert und wir uns deshalb anders verhalten, wird uns allerdings nicht bewusst.
Es ist also wichtig zu wissen, dass viele Gefühle die in uns ausgelöst werden, auf Vergangenes zurückgehen. Andersherum müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass diese Erinnerungen auch bei allen anderen Menschen wirken. Wie man Sie also behandelt, kann häufig durch die Erinnerungen kommen, die Sie beim Gegenüber auslösen.
Dieses Phänomen lässt sich durch einen einfachen Trick reduzieren. Wenn Sie jemanden kennen lernen, fragen Sie sich, an wen Sie dieser Mensch erinnert. Falls Ihnen jemand einfällt, machen Sie sich folgendes klar: „Er sieht zwar aus wie die Person, er ist aber nicht die Person. Er kann völlig andere Eigenschaften und ein anderes Verhalten haben. Ich muss mich offen auf seine Art einlassen.“ Dadurch, dass Sie sich klar machen, dass es jemand völlig anderes ist, bewerten Sie die Person nicht unterbewusst.

Mit falschen Einschätzungen auseinandersetzen

Darüber nachzudenken, an wen die fremde Person uns erinnert, reicht natürlich nicht aus. Verfälschte Bilder von Menschen lassen sich überall finden, bei fast jeder Person. Jeder von Ihnen schafft regelmäßig solche verfälschten Bilder. Was können wir also tun? Ganz einfach: akzeptieren oder hinterfragen.

Vorurteile akzeptieren

Wenn wir diese Bilder akzeptieren, spinnen wir uns unsere eigene Realität. Wir agieren in einer Umgebung, die lediglich Produkt unserer eigenen Vorstellungen ist. Von Thun spricht vom Käfig aus den eigenen Phantasien, der uns von unseren Mitmenschen isoliert. Wir sprechen nicht zu realen Menschen, sondern zu Figuren, die wir selbst erschaffen haben. Dass diese Engstirnigkeit ungerecht gegenüber den anderen ist, weil wir ihnen keine Chance geben, ihr wahres Ich zu zeigen, liegt auf der Hand. Wir schaffen ein Bild das ihnen nicht entspricht, und halten sie darin fest. Zu allem Unglück kommt noch, dass wir unsere Wahrnehmungen stets selektieren. Bei jemanden, den wir für geizig halten, achten wir immer darauf, wie er sich verhält, wenn es um Geld geht. Wenn er der Bedienung Trinkgeld gibt, sagen wir: „Der will doch nur der Bedienung schmeicheln“ oder „Der hat sowieso so viel, dass ihn das gar nicht stört.“. Spricht er uns jedoch auf die 1,60 Euro an, die wir uns von ihm geliehen haben, so sehen wir uns in unserer Meinung bestätigt.
Was also mit unserem Bild vom anderen übereinstimmt, behalten wir im Gedächtnis. Was dem widerspricht, vergessen wir sehr schnell wieder. Denn das würde ja bedeuten, dass unsere Meinung falsch ist.

Vorurteile hinterfragen

Um eigene Phantasien abzubauen, müssen Sie mit der betreffenden Person darüber reden. „Stimmt es eigentlich, dass du so viel Geld in dein Auto investierst? Ich finde es oberflächlich, so viel Wert auf ein Auto zu legen. Warum tust du das?“ Solche direkten Fragen kommen Ihnen sicherlich ungewohnt vor. Aber sie sind so ziemlich der einzige (zuverlässige) Weg, aus Ihrem eigenen Käfig auszubrechen. Umgekehrt können Sie auch etwas über die Meinung des anderen erfahren: „Hältst du mich für einen Versager, nur weil ich ein so altes, verrostetes Auto fahre?“. Um das eigene Bild oder das Bild, das jemand anderes von Ihnen hat, zu überprüfen, müssen Sie den Dialog suchen . Nur so können Sie Klarheit schaffen (manchmal ist es jedoch tatsächlich unmöglich, z.B. bei cholerischen Vorgesetzten).

Angst vor dem offenen Gespräch

Es liegt natürlich die Befürchtung nahe, dass solche Fragen zu intim sind und Ihr Verhältnis zu der Person belasten könnten. Doch in der Regel ist das genaue Gegenteil der Fall. Eine offene Diskussion über falsche Vorstellungen kann Ihr Verhältnis extrem vertiefen. Diese persönliche, offene Beziehung, die dadurch plötzlich entsteht, hat ein enormes Potential. Denn selbst langjährige Bekanntschaften sind häufig nicht in der Lage, über so etwas zu sprechen.
Ihr Bild, das Sie vom Gegenüber haben, auszusprechen, nimmt Ihnen eine große Last von den Schultern. Denn alle unausgesprochenen Gedanken belasten die Kommunikation. Was Sie von der Person denken und erwarten, spiegelt sich immer in dem wieder, was Sie sagen. Selbst wenn es nur das ständige Gefühl ist, möglichst nett sein zu müssen, obwohl Sie am liebsten fluchen würden. Schaffen Sie also Platz in Ihrem Inneren! Denn wo der Hass das Haus verlässt, kann die Liebe einziehen.

Donnerstag, 13. März 2008

Warum Veränderungen so schwierig sind

Der Führungskräftetrainer Dipl.Psych. Roland Kopp-Wichmann hat einen zweiteiligen YouTube-Beitrag veröffentlicht, indem es um die Schwierigkeiten von eigenen Veränderungen geht. Er erklärt darin, warum wir immer wieder zu unseren alten Mustern zurückkehren, obwohl wir genau wissen, dass sie falsch sind.

Der erste Teil beschäftigt sich vornehmlich mit theoretischen Grundlagen. Er erklärt bekannte Probleme, wie der Angst "nein" zu sagen oder Aufgaben zu delegieren. Der zweite Teil beschreibt hingegen praktischere Maßnahmen.

Ich denke, dass durchaus auch der zweite Part ohne den ersten verstanden wird (für den Fall, dass Sie nicht genug Zeit für beide haben).







So manipulieren Konzerne Wikipedia

In einer umfangreichen Recherche hat Malte Landwehr Manipulationen von deutschen Unternehmen an Wikipedia-Artikeln aufgedeckt. Demnach schreckt jedes 3. DAX-Unternehmen nicht davor zurück, eigene Artikel etwas aufzupolieren. Was unter Politikern schon fast zum Volkssport geworden ist, wird also nicht minder von großen Konzernen betrieben.
Na, ganz ehrlich, so ganz unerwartet war das natürlich nicht. Interessant ist allerdings, wie dreist und schamlos dabei vorgegangen wird. Es werden ganze Passagen gelöscht, um anschließend durch Texte aus eigenen Info-Broschüren ersetzt zu werden, Affären und Konflikte werden heruntergespielt oder Verbindungen zum NS-Regime verschleiert.

Um an fundierte Daten zu gelangen, nutzte der Informatikstudent einen Wikipedia-Scanner. Dieser war in der Lage, die IPs, von denen die Änderungen ausgingen, direkt auf die IP Ranges der Firmencomputer zurückzuführen. Das heißt natürlich nicht, dass es eine gezielte Manipulation durch das Unternehmen war. Es ist auch möglich, dass einzelne Angestellte aus Wohlwollen und ohne Mitwissen von Dritten gehandelt haben. Oder dass die Einträge durch öffentliche Firmen-PCs bearbeitet wurden. Ohne also etwas unterstellen zu wollen, handelt es sich dennoch um ein ziemlich häufig auftretendes „Phänomen“.


Zu BASF findet sich unter anderem folgendes Zitat:

„Ganz besonders bemüht war man, sich vom Bezug zu Hitler zu distanzieren.

Aus
'Im Zeichen von NS-Autarkiepolitik und Rüstungswirtschaft profitierte die IG Farben von Mengen- und Preisgarantien, aber auch von den durch die Regierung bereitgestellten Zwangsarbeitern.'

wurde:
'Im Zeichen von NS-Autarkiepolitik und Rüstungswirtschaft profitierte die IG Farben von Mengen- und Preisgarantien.“


Siemens ist sich scheinbar nicht zu schade, auch Werbetexte in Wikipedia zu veröffentlichen:

„Eine konsequente Innovations- und Qualitätspolitik bestimmt das Handeln und die Entwicklung des Unternehmens. Einer der wichtigsten Grundsätze der BSH ist, mit Neu- und Weiterentwicklungen von Produkten dem Gebraucher einen echten Mehrwert an Leistungsfähigkeit, Komfort und Bedienfreundlichkeit zu bieten. Dies geschieht mit der Überzeugung, dass das Vorantreiben neuer Technologien nicht nur Wettbewerbsvorteile und mehr Convenience für den Kunden schafft – sondern dass auch die Umwelt stets davon profitiert. Durch den Transfer von Know-how innerhalb der BSH-Gruppe werden weltweit Standards auch im Umweltschutz gesetzt. Die BSH bekennt sich zum Leitbild der Nachhaltigkeit und damit zum verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen. „


MAN oder Maus? Die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg ging alles andere als zimperlich mit ihren Einträgen um. So wurde der Absatz „Besitzverhältnisse“ komplett gelöscht. Genauso wie der Satz:
„Während des Zweiter Weltkriegs wurden im Werk Nürnberg auch Panzer vom Typ Panther gebaut.“


Zurückhaltung scheint auch der HypoVereinsbank ein Fremdwort zu sein:
„Der älteste Ast des Stammbaumes der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG zeigt, dass die Bank seit über drei Jahrhunderten für Tradition, Glaubwürdigkeit und Stabilität steht.“


Natürlich dürfen nicht alle Punkte aus dem Beitrag von Malte Landwehr überbewertet werden. Wenn ein Unternehmen schreibt, dass es das führende, statt eines der führenden ist, dann liegt das daran, dass es eben das führende ist. Sich damit zu brüsten ist ihr gutes Recht. Nicht alle Formulierungen, die für manch einen protzig klingen, sind auch automatisch manipuliert.

Dienstag, 11. März 2008

Die eigene Grabrede halten

Angeregt durch Stephen R. Covey möchte ich Ihnen heute bei Ihrer eigenen Grabrede behilflich sein. Keine Angst, weder ist es mein Plan, Ihr Leben frühzeitig zu beenden, noch bin ich neuerdings in der Tarot-Szene aktiv. Vielmehr will ich Ihnen zeigen, wie man durch die eigene fiktive Grabrede lernt, Ziele und Prioritäten zu setzen. Außerdem werden Sie eine ausgezeichnete Methode zur Selbstmotivation kennen lernen.


Die eigene Grabrede gedanklich aufbauen

Stellen Sie sich in einer ruhigen Umgebung Ihre eigene Beerdigung bildlich vor. Ihr Partner, Ihre Kinder, Freunde und Verwandte, ja selbst Ihr Chef und andere Arbeitskollegen sind gekommen, um Ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Lassen Sie Vertreter aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen auftreten. Jeder von ihnen berichtet nun, seiner Beziehung zu Ihnen entsprechend, noch einmal von Ihren positiven Seiten und wichtigsten Leistungen.


Inhalte der Grabreden

Denken Sie darüber nach, was die einzelnen Menschen wohl sagen würden. Was würden sie als wichtig empfinden und noch einmal besonders hervorheben? Gibt es positive Wesenszüge, die wohl von allen genannt werden? Oder haben die Menschen um Sie herum ein völlig unterschiedliches Bild von Ihnen? Vielleicht eines, das eigentlich gar nicht der Wahrheit entspricht? Fragen Sie sich, ob man auf Ihrer Beerdigung das sagen würde, was Sie hören wollen. So wird Ihnen schnell klar, ob Sie der Mensch sind, der Sie sein wollen. Oder aber ob Sie vielleicht etwas tun, das Ihnen selbst missfällt.

Auf der anderen Seite können Sie reflektieren, was nicht erwähnt wird. Vergleichen Sie die Dinge, die wahrscheinlich unbeachtet bleiben, mit Ihrem eigenen Empfinden. Ist das, auf was Wert gelegt wird, im Einklang mit Ihren Zielen? Und andersherum, bewerten Sie das, was keine Beachtung in den Erinnerungen an Sie spielt, auch wirklich angemessen? Oder bewerten Sie Manches zu hoch und mühen sich nur übermäßig daran ab?


Lernen Prioritäten zu setzen

Eine solche Grabrede kann also deutlich machen, was wirklich wichtig ist im Leben und worauf man folglich seine Prioritäten setzen sollte. Kein Arbeitskollege wird nachhaltig von Ihrem neuen Mercedes-SLK sprechen auf den Sie so sehnsüchtig hingearbeitet haben. Auch peinliche Momente, über die Sie sich vielleicht Tage lang den Kopf zerbrochen haben, werden unerwähnt bleiben. Was zur Sprache kommt, und was der Welt nach Ihnen im Gedächtnis bleibt, ist Ihre Menschlichkeit, Ihre Art, mit Menschen umzugehen, Ihr Humor, Ihr Verständnis, Ihr Mitgefühl. Nicht zu vergessen die Momente, in denen es Ihnen gelang, Ihre Mitmenschen tief zu beeindrucken, sei es durch außergewöhnliche Fähigkeiten oder einfach durch aufopferungsvolle Hilfe, durch die Sie einem Kollegen aus der Patsche geholfen haben.


Motivation durch die eigene Grabrede

Zu sehen, was unsere Mitmenschen schon heute an uns schätzen, kann uns ein sehr glückliches Gefühl bescheren. Es motiviert, von seinen eigenen Stärken zu hören.

Die eigene fiktive Grabrede kann aber auch ein anderes großes Motivationspotential freisetzen. Nämlich dann, wenn man sich die Reden so überlegt, wie man sie sich wünschen würde. Während wir sie oben möglichst realitätsnah gestaltet haben, um eigene Fehler zu offenbaren, überlegen wir hierbei, wie wir gerne sein würden. Was sollen Ihre Liebsten in mehreren Jahrzehnten von Ihnen sagen? Welche Ziele wollen Sie bis dahin erreicht haben? Denken Sie als Resultat Ihrer imaginären Grabrede also auch darüber nach, welche (langfristigen) Ziele Sie sich noch stecken möchten.

Es fühlt sich gut an, zu sehen, alle gewünschten Ziele verwirklicht zu haben, oder? Nutzen Sie nun die Energie! Beginnen Sie motiviert daran zu arbeiten! Denn tatsächlich erreichte Ziele fühlen sich noch besser an.