Samstag, 8. März 2008

Klare Ziele setzen und erreichen

Es gibt ein Sprichwort, das zu dieser Thematik wie kein zweites passt. Es lautet: "Ein klares Ziel ist der halbe Weg." Wenn Sie nun darüber nachdenken, was Ihre Ziele sind, und nicht sofort eine schlüssige Antwort geben können, so ist es gut möglich, dass Sie gar keine haben. Keine Angst, das ist weder schlimm noch unnormal. Denn klare Ziele zu formulieren, das ist eine Fähigkeit, die nur selten in der Schule vermittelt wird, die man aber jederzeit erlernen kann. Und auch erlernen sollte! Denn ohne klar formulierte Ziele werden Sie zwar in sehr viele Richtungen gehen, jedoch nie in die des Erfolges. Erfahren Sie in diesem Artikel, was für einen enormen Unterschied klare Ziele in Ihrem Leben machen und lernen Sie die dafür nötigen Methoden.


Eigene statt fremde Ziele verwirklichen

Die meisten Menschen versäumen es, sich Zeit für klare Zielsetzungen zu nehmen. Sie treiben orientierungslos durch den Strudel des Lebens und lassen wertvolle Zeit verstreichen. Irgendwann blicken sie melancholisch zurück und bereuen ihr geringes Durchhaltevermögen: „Ach, hätte ich damals das Gitarre spielen bloß nicht aufgegeben.“ oder „Wenn ich mehr für die Schule getan hätte, dann würde ich heute auch nicht in diesem uninteressanten Job stecken“. Doch nur die wenigsten ziehen die nötige Lehre aus diesen Erkenntnissen. Die wenigstens ergreifen die Initiative und bringen ihr Leben auf einen Kurs, der ihnen wirklich gefällt. Auf einen solchen Kurs können Sie nur durch klare Ziele kommen. Ohne Ziele gibt es keinen Erfolg. Lösen Sie sich von der kindlichen Illusion, plötzlich erfolgreich und beliebt zu sein. Jeder der erfolgreich ist, musste dafür arbeiten. Wenn Ihnen dazu die Muße fehlt, werden Sie auch niemals Erfolg haben. Sie werden dann nur derjenige sein, der die Ziele anderer erfüllt. Sie besuchen dann die Konzerte, von Leuten die Jahrelang dafür gearbeitet haben und nun Ihren Beifall und Ihr Geld kassieren. Sie fahren mit einem Auto, das engagierte Designer und Ingenieure entworfen haben, in einer Firma arbeitend, die durch Jahrzehntelange harte Arbeit in die ganze Welt exportiert. Sie genießen Wein, der nur durch Aufopferung und Perfektionismus zu dem wurde, was er heute ist. Alle Gegenstände die uns umgeben, sind Produkte von zielgerichtetem Handwerk. Seien Sie also nicht nur Konsument, sondern auch Produzent. Verwirklichen Sie Ihre eigenen Ziele, und nicht nur die der anderen.


Vorteile einer klaren Zielsetzung

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die meisten Menschen auch ohne eindeutige Ziele gut durchs Leben kommen. Aber das sind eben die meisten. Wollen Sie zu den meisten gehören, oder wollen Sie etwas Außergewöhnliches leisten? Natürlich, „durchs Leben zu kommen“ - das ist so schwer nicht. Aber „zu leben“ also bewusst so zu leben, wie man es sich wünscht, das gelingt den wenigsten. Und genau zu wissen, was man möchte, das bringt uns dem ein großes Stück näher. Ein bewusstes Leben bedeutet nämlich auch gleichzeitig ein zufriedeneres Leben, auch wenn es auf den ersten Blick eher nach Borniertheit oder mehr Arbeit aussieht. In Wirklichkeit werden Sie jedoch dankbar sein, wenn Sie Ziele erreicht haben. Sie werden zurückblicken und stolz darauf sein, Dinge vollbracht zu haben, die einst utopisch für Sie waren. Und auch denjenigen, die ziellos durchs Leben schlendern, wird die Leistung überragend vorkommen. Denn Menschen, die die Zügel fest in Ihren Händen halten, wissen, dass Erfolg unausweichlich ist. Sie vollbringen, was sie vollbringen wollen und sind dadurch zufriedener mit sich selbst und ihrer Umwelt.


Keine Angst vor Entscheidungen

Ich kenne viele Menschen, die nicht in der Lage sind, sich festzulegen. Sie versuchen nach Möglichkeit jede bindende Entscheidung zu umgehen, damit ihnen immer alle Optionen offen stehen. Doch in Wirklichkeit versperren sie sich dadurch die meisten Optionen. Gewiss, die Zeit der Orientierung, in der man alles ausprobieren kann, die ist nötig. Aber sie ist auch irgendwann einmal vorbei. Man darf nicht ständig Angst davor haben, eine falsche Entscheidung zu treffen. Denn selbst wenn ein Ziel sich später als falsch heraus stellen sollte, so ist es doch besser als gar kein Ziel zu haben. Denn ohne Ziel wissen wir nicht, was uns voran bringt. Wir können nicht entscheiden, ob das was wir tun positiv oder negativ ist. Wir wissen nicht, wo der Weg, den wir gehen, uns hinbringt, weil wir nicht wissen, wo wir hin wollen. Mit einem klaren Ziel können Sie genau abwägen, ob das was Sie tun sie voran bringt oder eben nicht. Ein Mittelmaß gibt es nicht. Entweder ja oder nein.

Das soll nicht bedeuten, dass wenn Sie sich einmal einem Ziel verschrieben haben, Sie dieses nie mehr aufgeben oder revidieren dürfen. Wenn Sie es als falsch entlarven: weg damit! Formulieren sie umgehend ein neues. Jeder Tag, den sie für ein wissentlich falsches Ziel opfern, ist ein verlorener Tag. Aber bedenken Sie: auch jeder Tag, den Sie ohne ein Ziel durchleben, ist verloren. Also formulieren Sie Ziele. Ändern Sie Ihre Ziele wenn sie falsch sind. Aber leben Sie nicht ohne Ziele!


Eine Richtung ist kein Ziel

Zu beachten ist auch, dass ich von Zielen und nicht von Richtungen spreche. Sie sollen sich keinen ungefähren Kurs zurechtlegen, sondern für einen Punkt entscheiden, den es zu erreichen gilt. Das heißt, wenn Sie sich fragen, ob das was Sie heute tun, das Ziel ein Stück greifbarer macht, müssen Sie mit Ja oder Nein antworten können. “Vielleicht” oder “das kommt darauf an” kann es nicht geben. Wenn Sie gefragt werden, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben, gibt es auch nur eine binäre Antwort. Wie bei einem Computer: entweder null oder eins. Zu sagen, dass Sie erfolgreich sein wollen, oder viel Geld verdienen möchten – das sind keine Ziele, das sind Richtungen. Ein Ziel sollten Sie immer so formulieren, dass man es mit Ja oder Nein beantworten kann.


Ziele aufschreiben

Es reicht auf keinen Fall aus, Ziele mündlich zu formulieren. Sie sollten sie immer in schriftlicher Form festhalten. Zum einen basiert diese Methode auf einfachen psychologischen Gründen. Denn wenn wir etwas aufschreiben, so haben wir es automatisch stärker verinnerlicht. Es verstärkt somit die Notwendigkeit. Zum anderen vermeiden wir eine mögliche Selbstüberlistung, wenn wir einmal die Lust verlieren sollten. Denn bei einem nur gedanklich gefassten Ziel ist es einfach, dieses zu modifizieren oder gar zu verwerfen. Schließlich merkt es ja niemand. Doch ist es einmal niedergeschrieben, sind wir nicht so schnell bereit, es zu verändern. Wir müssten es durchstreichen und neu formulieren. Wir könnten uns also nicht heimlich selbst belügen, wie bei gedanklich gefasssten Zielen, sondern müsten unser “Versagen” offen eingestehen.

Desweiteren ist es wichtig, stets so zu schreiben, als hätten Sie es bereits erreicht (Präsens!). Statt: “Ich werde ein Monatseinkommen von 5.000 Euro haben.”, nutzen Sie lieber die Formulierung “Ich habe ein Monatseinkommen von 5.000 Euro”. Ihre Vorhaben sollen doch keine bloße Zukunftsmusik oder Träumerei sein. Was Sie sich vornehmen, wird auch unausweichlich eintreffen. Sie arbeiten dafür, also erreichen Sie es auch! Machen Sie das Ihrem Unterbewusstsein klar.

Nutzen Sie außerdem nur Zielsetzungen, die Sie selbst betreffen. Sie können nicht sagen, dass sie innerhalb des nächsten Jahres als Musik-Star entdeckt werden. Glück würde dabei eine zu große Rolle spielen, so dass Sie zwar durch fleißiges Üben und viele Auftritte darauf hin arbeiten, es jedoch nicht vorraussetzen können. Auf der anderen Seite könnte sich ein Politiker durchaus ein 3%-Zuwachs an Wählern als Ziel setzen, da er darauf entscheidend Einfluss nehmen kann. Es handelt sich dabei offensichtlich nicht um reines Glück.


Seien Sie detailliert

Formulieren Sie Ihre Ziele so detailliert wie möglich. Umso genauer sie sind, umso besser können Sie einschätzen, was zu tun ist und wie Sie Ihre Zeit einteilen müssen. Nutzen Sie genaue Nummern und Zahlen. Wie viel Geld wollen Sie verdienen? Wie viele Kilometer in wie vielen Minuten laufen? Wie viele Seiten eines Buches pro Tag lesen? Verwenden Sie auch ein genaues Datum, das Sie als “Deadline” vor Augen haben. Dadurch wissen Sie, wie Sie Ihre Kräfte einteilen müssen, und haben immer auch die Zeit als Ansporn. Denn wenn es einen Termin einzuhalten gilt, weiß unser Gehirn, dass es notwendig ist, dafür zu arbeiten, um es noch rechtzeitig zu schaffen. Ohne einen genauen Tag, den es einzuhalten gilt, erscheint uns vieles nicht als dringend und somit nicht als notwendig. Die Chance ist groß, dass das Ziel dann gar nicht mehr erreicht wird oder zumindest viel Zeit verschwendet wird.

Es wird also deutlich, dass Ziele so genau wie möglich formuliert werden müssen. Sie sollen möglichst gut messbar und überprüfbar sein. Bei subjektiven Vorhaben ist das jedoch deutlich schwieriger. Wenn es z.B. Ihr Ziel ist, Ihre Toleranz zu steigern, dann können Sie natürlich auch das im Präsens, mit einer Zeitangabe und möglichst detailreich niederschreiben. Subjektiv und schwer messbar bleibt es dennoch. Sie können deshalb z.B. eine Skala von 1-10 verwenden. Denken Sie über Ihr Verhalten nach, und versuchen Sie sich auf einem Rang der Skala einzuordnen. Als nächstes überlgen Sie, welche Stufe Sie gerne erreichen würden, und wie diese aussieht. Versuchen Sie am besten auch klare Charakteristika für die anderen Zahlen der Skala zu finden. So können Sie später einschätzen, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben, oder aber auf welchem Platz Sie sich stattdessen befinden.


Angemessene Ziele

Anfangs wird es Ihnen vielleicht schwer fallen, Ziele realistisch einschätzen zu können. Doch umso häufiger Sie welche formulieren, umso besser können Sie Ihre eigene Leistung für zukünftige Pläne einschätzen. Auch das gilt es also zu lernen. Wichtig ist, stets ein gesundes Maß zu finden. Sind die Ziele zu niedrig gewählt, werden Sie uneffektiv arbeiten und wenig motiviert sein. Sind Ihre Ziele jedoch zu hoch, werden Sie auch unmotiviert sein, da Sie von vornherein ein Erreichen als unmöglich ansehen. Überlegen Sie also genau! Gerade am Anfang ist es jedoch generell ratsam, die Ziele lieber etwas zu tief als zu hoch anzusetzen. So kosten Sie nämlich vom süßen Geschmack des Erfolges, und verderben sich nicht sofort wieder den Appetit.


Klarheit durch klare Ziele

Wenn ein klares Ziel also der halbe Weg ist, dann müssen Sie die übrige Hälfte nun trotzdem noch selber gehen (tut mir ja leid ;)) Was zu tun ist, das sollten Sie durch klare Ziele genau wissen. Sie können Ihrem Ziel entweder entgegen schreiten, oder aber sich von ihm entfernen. Jeden Tag können Sie neu beurteilen, ob Sie heute vorwärts oder rückwärts gegangen sind. “Vielleicht” oder “ein bisschen” gibt es nicht. Es ist auch von Vorteil, regelmäßig die eigenen Ziele durchzulesen, um immer wieder ihre Dringlichkeit ins Gedächnis zu rufen. Das fördert die Motivation.


Physisch aktiv werden

Über ein zu lösendes Problem ständig nachzudenken bringt Sie nicht weiter. Es ist zwar oft auch notwendig. Aber für wirkliche Ergebnisse müssen auch Taten folgen. Nur durch denken lässt sich der Milchmann nicht bezahlen. Werden Sie also aktiv und nehmen sie Ihr Leben selbst in die Hand. Stecken Sie sich realistische Ziele und schaffen Sie ein Verlangen, diese unbedingt erreichen zu wollen. Ihr Erfolg ist unausweichlich.

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